Hüsede...

Hüsede...

im Winter
Hüsede im Winter

Hüsede im Winter

... vom Krieger-Denkmal aus
Beihaus und Backhaus

Beihaus und Backhaus

im Winter
Hüsede...

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im Winter
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im Winter


Man fragt sich, wie war es denn damals im Jahre 1908, als in Hüsede ein Männergesangverein gegründet wurde? Interessant war zu erfahren, daß im vergilbten Zeitungsband vom 5. Januar 1908 folgender Artikel geschrieben stand: "Ein Männergesangverein ist hier gestern gegründet worden, dem von vornherein 40 aktive Mitglieder angehören werden.
Als Vorsitzender und Liedervater wurde Hofbesitzer Beckmann gewählt, als Dirigent Lehrer Kelm. Damit der Verein möglichst bald etwas zu leisten imstande ist, wurde beschlossen, vorläufig an 2 Abenden in der Woche zu üben.
Der 4. Januar 1908 ist also die Geburtsstunde des M.G.V. Hüsede.

Blättert man weiter in der Chronik, so steht da geschrieben, daß von Bedeutung das Jahr 1910 gewesen sei, denn es wurde eine Vereinsfahne angeschafft. Die Fahnenweihe war am 17. Juni 1910. Chorleiter Kelm wurde bereits 1912 von Lehrer Hermann Mailänder abgelöst, somit ging das Dirigentenamt in junge Hände über.
Schon damals pflegte man die Geselligkeit. Gemeinsame Wanderungen wurden unternommen, und immer wieder werden in der Chronik die "Tannenbaumfeiern" zur Weihnachtszeit erwähnt, die dann oftmals feucht-fröhlich endeten.

Im Jahre 1923 wurde Friedrich Beckmann Ehrenvorsitzender und zum Liedervater wählte man August Wilker. Jedoch nach 2 Jahren (1925) übernahm Clamor Weßler den Vorsitz des Vereins, den er 14 Jahre behielt und erst 1939 aus gesundheitlichen Gründen an Heinrich Gersmeyer abgab. Clamor Weßler wurde Ehrenvorsitzender.

Zwischenzeitlich war im Jahre 1935 auf Wunsch vieler Dorfbewohner der M.G.V. Hüsede in den Gemischen Chor Hüsede umgewandelt worden. Unvergessen geblieben ist den älteren Chormitgliedern die Teilnahme am Bundessängertreffen 1936 in Hannover und das Kreissängerfest am 17. 6. 1936 in Hüsede, das bei strömendem Regen stattfand und dennoch ein voller Erfolg wurde.

Als im Jahre 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, begann auch für den Gem. Chor Hüsede ein dunkles Kapitel. Schriftführer Hermann Honermeyer schreibt in der Chronik vom "mühsamen Weg durch luftschutzdunkle Straßen" hin zu den Singabenden. Man wollte weiter fest zusammenhalten, trotz Krieg. Aber im Jahre 1940 mußten auch in Hüsede die Obungsstunden aufgrund der Kriegsbedingungen eingestellt werden. Es kam zum totalen Stillstand des Vereinslebens. Bis zu diesem Zeitpunkt, also fast 30 Jahre lang, ist Lehrer Hermann Mailänder, der seinen Lebensabend in Karlsruhe verbracht hat, Dirigent des Gem. Chores Hüsede gewesen. Gern und oft denken die älteren Vereinsmitglieder noch an diese Zeit zurück.

1957, die zunächst wirre Nachkriegszeit war Überstanden, die Verhältnisse wieder einigermaßen geordnet und überall im Land fanden sich sangesfreudige Menschen zusammen, die versuchten, an die Tradition anzuknüpfen und das Chorleben wieder zu aktivieren. Auch in Hüsede wurde der Wunsch wach, den Gem. Chor neu aufleben zu lassen. Es war Ernst Sieck, der die Initiative ergriff, von Haus zu Haus ging, die Hüseder ansprach und es tatsächlich erreichte, daß zu einer Gründungsversammlung in der Hüseder Schule eingeladen werden konnte. Spontan erklärten,19 Sängerinnen und 15 Sänger ihren Beitritt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Ernst Sieck gewählt, zum Schriftführer Wilhelm Dierker und zur Kassenführerin Irmgard Eberhard.
Erfreulicherweise konnte Wilhelm Dierker Herrn Lehrer Persicke aus Rabber zum Dirigenten verpflichten. Damit war der Anfang gemacht, Hüsede hatte wieder einen Gesangverein.

Nachdem das Gasthaus Otten einen Raum und ein Klavier zur Verfügung gestellt hatte, traf man sich dort wöchentlich zu einem Übungsabend. Leider erwies sich das Gastzimmer als reichlich klein, die Baßsänger mußten "umquartiert" werden in die angrenzende Veranda. Um diesem Behelf ein Ende zu machen, entschloß sich die Familie Otten zur Vergrößerung der vorhandenen Räumlichkeiten. Trotz Umbaus wurde weiter gesungen. Die älteren Aktiven erinnern sich sicherlich gut und gern an diese "Anfangszeit.

Kleine Schwierigkeiten, die wohl jede Vereinsgründung mit sich bringt, wurden schnell überwunden. Chorleiter Persicke gab sich viel Mühe und verstand es dank seiner musikalischen Begabung und intensiver Arbeit den Chor so weit zu bringen, daß er bereits 2 Monate später anläßlich des Sportfestes in Hüsede mit 3 Liedern an die Öffentlichkeit treten konnte.
Im Mai 1959 kam ganz überraschend für den Chor eine Einladung des NDR, der eine Rundfunkreportage über das Kurbad Hüsede bringen wollte. Die Sängerinnen und Sänger nahmen Aufstellung im Kurpark und sangen das Lied "Morgenrot", das dann einige Tage später im Radio zu hören war. Ein bislang einmaliges Ereignis in der Geschichte des Hüseder Chores.
Leider wurde Chorleiter Persicke 1961 nach Achmer versetzt und mußte deshalb seine erfolgreiche Arbeit aufgeben. Als Nachfolger fand sich entgegenkommenderweise Lehrer Heinz Toepler bereit, den Dirigentenstab zu übernehmen.

Die nächsten Jahre waren dann von reger Sangestätigkeit gezeichnet. Die Zahlen der Aktiven erhöhte sich auf 49. Chorleiter Toepler verstand es in seiner kameradschaftlichen und frohen Art, die Sängerinnen und Sänger zu begeistern und dem Chor immer wieder neue Impulse zu geben. Im Jahre 1960 hatte Wilhelm Dierker den Vorsitz des Vereins übernommen, den er jedoch 1963 wieder abgab an Helmut Böhning.

In dieser Zeit begann auch für die Laienspielschar ein merklicher Aufschwung. Sie begeisterte mit ihren lustigen Dreiaktern alt und jung und war bald bekannt im ganzen Wittlager Land. Auch heute noch sind die Theateraufführungen der "Clou" der alljährlichen Winterfeste.

Im Februar 1968 erhielt der Gem. Chor Hüsede zum ersten Mal eine Einladung vom M.G.V. Eicken. Die Bekanntschaft kam zustande durch Lehrer Toepler, der auch bei diesem Gesangverein aus dem Grönegau das Dirigentenamt übernommen hatte. Es ist hervorzuheben, daß uns seitdem eine feste Freundschaft verbindet, die durch gegenseitige Besuche zu gemeinsamen Singabenden und zu festlichen Anlässen aufrecht erhalten und vertieft wurde.

Das so schwungvolle Chorleben wurde jäh überschattet durch den Tod seines jungen Vorsitzenden Helmut Böhning am 15. 4. 1968. Es war unfaßbar für alle, daß dieser lebensfrohe Sangesbruder, der sich stets unermüdlich für alle Belange des Chores einsetzte, nun nicht mehr unter uns war.

Im Oktober 1968 wählte man Ernst Koch zum neuen 1. Vorsitzenden. Im Jahre 1970 erhielt der Gem. Chor Hüsede eine Satzung und wurde ins Vereinsregister eingetragen. Anläßlich seines 70. Geburtstages im Februar 1971 wurde Herr Ernst Sieck für seine Verdienste für das Chorleben (Wiedergründung und Liedervater) zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Ein Höhepunkt im Chorleben was das Kreissängerfest in Hüsede vom 31. Juli. bis 2. August 1971, das zusammen mit dem Blütenfest gefeiert wurde. Die Liedauswahl stand unter dem Motto "Europa singt". Außer der großen Wittlager Sängerfamilie trafen sich der M.G. V. Eicken, eine Singgruppe der Schule Totness (England) sowie Chöre der holländischen Nato-Einheit aus Bohmte.Inmitten eines
prächtigen Blumenflores hatten sich 2000 Besucher eingefunden. Allen ist dieses Fest in schöner Erinnerung geblieben, denn es bot vortrefflichen, ausgewogenen Chorgesang und sprichwörtlich Hüseder Geselligkeit.

Im Februar 1972 gab Ernst Koch das Amt des 1. Vorsitzenden ab. Es wurde von Siegfried Mauntel übernommen, der dieses Amt bis 1994 bekleidete. Der älteste Mitbegründer des M.G. V. Hüsede aus dem Jahre 1908 Gerhard Tontrup, starb 91-jährig im August 1975. Bis ins hohe Alter zeigte er reges Interesse am Chorgesang und freute sich über die Ständchen, die man ihm zu seinen Geburtstagen darbrachte. Im Mai 1975 nahm der Gem. Chor Hüsede am Volksliedabend in der Festhalle Wimmer anläßlich der 900 Jahrfeier der Gemeinde Bad Essen und im Juni 1975 an einem Singewettstreit in Haldem teil.

Zum 20. Jahrestag seit der Wiedergründung des Gem. Chores Hüsede hatte Vorsitzender Siegfried Mauntel im Mai 1977 ins Vereinslokal Otten eingeladen. Der Liedervater freute sich, daß so viele ehemalige Sängerinnen und Sänger aus nah und fern zu diesem gemütlichen Beisammensein erschienen waren. In großer fröhlicher Runde wurden nette Erinnerungen ausgetauscht.

Bedingt durch berufliche Versetzung und Umzug nach Osnabrück mußte Chorleiter Toepler zum 1.7.1977 seine erfolgreiche Tätigkeit für den Verein beenden. Es war eine harte Tatsache, denn 15 Jahre gute Zusammenarbeit hatten uns doch sehr miteinander verbunden. Unserem rührigen Vorsitzenden Siegfried Mauntel hatten wir es zu verdanken, daß der Chor ohne Unterbrechung weiter singen konnte. Er hatte umgehend Herrn Karl-H. Schmitz als neuen Dirigenten geworben. In den folgenden Jahren gelang es Herrn Schmitz, durch zielbewußte Arbeit und fachliches Können den Chorgesang in Hüsede weiter auszubauen und zu vervollkommnen. Als Vertretung steht ihm unser Vize-Chorleiter Erwin Bartz zur Seite.

Als die Familie Otten ihr Geschäftshaus in Hüsede verkaufte und nach Bad Essen zog, mußte sich der Chor nach anderen Räumlichkeiten umsehen, denn die neuen Besitzer bauten das Haus zu einem Seniorenheim um. Seit Oktober 1980 finden nun die Ubungsstunden jede Woche im Dorfgemeinschaftshaus statt. Vorsitzender Mauntel dankte dem Ehepaar Otten und den Kindern für die jederzeit freundliche Bedienung und das gute Verständnis, denn das Gasthaus hat dem Gem. Chor Hüsede fast 24 Jahre als Vereinslokal gedient.

Der 7. Mai 1982 war der Tag, an dem vor 25 Jahren der Gem. Chor Hüsede gegründet wurde. Aus diesem Anlaß trafen sich am 5. Juni die Mitglieder des Chores und ihre Angehörigen zu einem vereinsinternen Festabend im Saal der "Friedenshöhe" in Bad Essen. In einer schlichten Feierstunde wurden 6 Sängerinnen und 5 Sänger, die von Anfang an dabei waren, durch Verleihung der silbernen Ehrennadel des Nordwestdeutschen Sängerbundes für ihre Treue zum Verein geehrt. Ebenfalls erhielten mehrere passive Mitglieder als Förderer des Chorgesanges eine Auszeichnung. Jahrelang arbeitet der Vorstand in bewährter Besetzung gut zusammen, immer verständnisvoll unterstützt vom Ortsratvorsitzenden Rudolf Schröder, der ein Freund des Vereins und des Chorgesanges ist.

Neben der Pflege des Liedes stand von jeher die Förderung der Geselligkeit und des Frohsinns mit im Vordergrund. Zu vielfältigen Veranstaltungen des dörflichen Lebens und zu Familienfeiern hat der Chor unterhaltend beigetragen und vielen eine Freude bereitet. Es sollte allen Sängerinnen und Sängern, insbesondere jedoch auch den jüngeren Hüsedern, eine Verpflichtung sein, weiter zu wirken im Sinne der Begründer, damit uns das deutsche Lied als wertvolles Volksgut im Heimatdorf erhalten bleibt.

Sopran: Jutta Bergmann; Helga Böhning; Hilde Dierker; Irmgard Eberhard; Ingrid Freyer; Gerda Hartke; Annelore Henrichs; Elli Kappel; Hilde Köster; Gerda Langer; Else Menke; Lisa Otten; Gisela Pöllath; Johanne Wenig.
Alt: Renate Bartz; Lotti Brauksiek; Hilde Janza; Marianne Koors; Luise Libuda; Elfriede Meyer; Luise Reller; Ingrid Riestenpatt; Anna Roski; Anni Scherler; Ilse Weßler; Alwine Zaisch.
Tenor: Erwin Bartz; Reinhold Kappel; Erwin Köster; Fritz Müller; Horst Ritter; Kurt Wilker.
Baß: Günter Böhning; Wilhelm Brauksiek; Ernst Koch; Herbert Langer; Siegfried Mauntel; Josef Zaisch.